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Methoden

Methoden und Methodologie

In methodologischer Hinsicht basiert diese Studie auf einem international-vergleichenden Ansatz. Die Praxis der Auswahl und Bewertung von inklusiven Bildungsmedien ist in Schweden, Italien, Luxemburg und Deutschland eine wichtige Aufgabe des professionellen Handelns von Lehrer:innen.

Bezugnehmend auf den Forschungsstand in der international-vergleichenden Inklusionsforschung kann ferner festgestellt werden, dass trotz intensiver Forschungstätigkeit bei der Analyse inklusiver Bildung immer noch ein Fokus auf der Analyse der Behinderungsmodellen liegt (z. B. Bürli, 2010). Es ist mit Richardson und Powell (2011) festzustellen, dass große Wissenslücken existieren, insbesondere zur Umsetzung von inklusiver Bildung auf der Ebene der Bildungsmedien. Diese Studie stellt daher eine Ausnahme da und fokussiert folgend auf die Auswahl und Bewertungspraxis von Bildungsmedien als tertium comparationis. Die vergleichende Analyse in dieser Studie verfolgt im Wesentlichen zwei Funktionen:

  • Herausarbeitung von Kategorien: Im Vergleich von Daten und Material werden Kategorien verglichen und Übereinstimmungen bzw. Differenzen deutlich und damit auch Schwerpunktsetzungen.

  • Es wird ein Lernen aus den Erfahrungen von anderen Ländern ermöglicht. So haben Schweden (1946) und Italien (1977) deutlich früher eine inklusive Beschulung eingeführt und dementsprechend, so kann vermutet werden, mehr Erfahrungen hinsichtlich der Anforderungen an inklusive Bildungsmedien.

 

Es ist entscheidend für diese Studie, mit welchen Heterogenitätsmerkmalen und demographischen Merkmalen die Lehrkräfte konfrontiert sind. So werden bei einer überwiegenden Anzahl von Schüler:innen  mit  sprachlichen Defiziten bestimmte Bewertungskriterien bei den Lehrkräften im Vordergrund stehen und andere keine große Bedeutung besitzen. Eine kurze Skizzierung der schulstrukturellen Umgebung kann dazu wichtige Kontextinformationen liefern.

Weiterhin soll das Verhältnis zur Inklusion und Bildungsmedien in den jeweiligen

Projektländern kurz skizziert werden. Diese institutionelle Ebene beeinflusst das Handeln in der Schule und ist daher ein wichtiger Kontextfaktor für die Interviews mit den Lehrer:innen. Interessant sind dabei z. B. folgende Fragen:

  • Welchen Entscheidungsspielraum haben die Lehrer*innen bei der Auswahl von Bildungsmedien?

  • Welche Autonomie hat die Schule bei der Beschaffung der Bildungsmedien?

  • Wer bezahlt für den Einsatz der Bildungsmedien? Die Eltern oder der Staat?

Zur Datenerhebung wurden Gruppendiskussionen eingesetzt. Diese Erhebungsform ermöglichte insbesondere die Aufdeckung von geteilten und differenten Wissensbeständen von  Lehrer*innen  aus  verschiedenen  europäischen  Ländern. Der Leitfaden ist in zwei Teile eingeteilt. Im ersten Teil wurden Fragen zum Verständnis des Inklusionsbegriffs und weitere terminologische Fragen gestellt. Zu den Fragen des ersten Teils gehörten:

  • Was verstehen Sie unter Inklusion?

  • Was verstehen Sie unter inklusiven Bildungsmedien?

Im zweiten Teil wurden insbesondere Fragen zur Bewertung und Auswahl von Bildungsmedien gestellt, z. B.:

  • Welchen  Handlungsspielraum  haben  Sie  bei  der  Auswahl  von  Bildungsmedien?

  • Werden  Ihnen  Bildungsmedien  durch  die Bildungsadministration  vorgeschrieben?

  • Welche Medientypen oder Materialvarianten werden von Ihnen im Mathematikunterricht eingesetzt?

Für die Datenauswertung wurden die großen Materialmengen regelgeleitet durch eine thematische Zusammenfassung im Rahmen der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2015) bearbeitet. Dabei wurde auf die Interpretationsregeln der zusammenfassenden qualitativen Inhaltsanalyse zurückgegriffen (ebd.).

Kontakt:

Auskunft über die Begleitstudie gibt Christoph Bierschwale. Kontaktinformationen finden Sie hier.

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